Kopf- und/oder Nackenschmerzen und die Leichtigkeit des Seins

Heute schreibe ich über ein Thema, das mich selbst schon viele Jahre sowohl beruflich als auch privat begleitet. Natürlich kommen viele Menschen zu mir in die Praxis mit Kopf- und Nackenschmerzen, aber ich bin selbst auch häufig davon betroffen. Ursachen, die zu diesen Symptomen führen können, beschreibe ich dir hier. Vielleicht findest du dich in einigen Situationen wieder. Am Ende des Artikels findest du Tipps und Übungen, die dir helfen, deine Kopf- und Nackenschmerzen aufzulösen.

 

Sehr häufig führen Verspannungen in der Muskulatur der Halswirbelsäule und/oder des Schultergürtels zu den Schmerzen, die durch einseitige Haltung oder Fehlbelastung hervorgerufen werden. Wenn du z. B. viel am Bildschirm arbeitest, sitzend tätig bist und wenig Ausgleichsbewegungen machst, kann sich die Muskulatur nicht mehr entspannen. 

Hinzu kommt bei Bildschirmarbeit noch die Belastung der Augen. Wenn du lange auf den  Monitor oder ein Display schaust, verspannt sich die Muskulatur der Augen, da du die ganze Zeit nur in die “Nähe” schaust und sie einseitig belastet wird. Dem Auge fehlt der Blick in die Ferne, um die Muskulatur wieder zu entspannen. Auch dies kann zu Kopfschmerzen führen.

 

Nicht unerheblich bei Kopfschmerzen und Verspannungen im Nacken ist deine emotionale Verfassung. Stress trägt erheblich dazu bei, dass deine Muskulatur unter Spannung steht, du angespannt bist. Nicht von ungefähr kommen Sätze wie “Das sitzt mir im Nacken”, “Mir brummt der Schädel” oder “Ich bin angespannt bis unter die Kopfhaut”. Dieser Stress kann sowohl durch äußere Faktoren entstehen (z. B. hohes Arbeitsaufkommen im Job, Lärm, Hektik, zu wenig Flüssigkeit zu dir genommen etc.), als auch durch innere Faktoren, die ich gleich noch näher beschreibe. Die äußeren Faktoren kannst du nur bedingt beeinflussen, aber du kannst wählen, wie du damit umgehst und dir eine Strategie überlegen, die dich in der Situation unterstützt.  

 

Die inneren Faktoren entstehen meistens durch ein Ungleichgewicht in unserem Tun und unserem Denken bzw. Fühlen. Kopfschmerzen können ein Zeichen dafür sein, dass du auf dich selbst nicht gut genug geachtet hast und zu hart zu dir selbst warst. Das geschieht häufig, wenn du nicht du selbst bist und stattdessen versuchst, jemand anders zu sein. Ich kenne das ziemlich gut. Ich habe mich lange Zeit nicht gut gespürt, habe geglaubt, dass ich nicht gut genug bin, so wie ich bin und habe mich sehr stark an mein Umfeld angepasst. Häufig war ich nach dem Zusammensein mit anderen Menschen völlig erschöpft und verspannt, was sich dann in Kopfschmerzen gezeigt hat.

 

“Entspannung ist, wer du bist. Anspannung ist, wer du glaubst sein zu müssen.”

 

Damit es erst gar nicht zu diesen massiven Verspannungen und Schmerzen kommt, kann es dir helfen, wenn du dich während den Treffen mit anderen Menschen immer wieder mal auf deine Atmung konzentrierst und darauf, was du fühlst. Sage dir, dass niemand perfekt ist (und willst du das überhaupt sein?) und lasse stattdessen den Lebensstrom durch dich hindurchfließen. Gebe ein wenig Kontrolle ab und genieße die Leichtigkeit des Seins. Du wirst sehen, dass das gleich etwas von dem Druck und der Anspannung nimmt und dass es dich nicht mehr so anstrengt bei anderen Menschen du selbst zu sein.

 

Hier habe ich noch ein paar Übungen für dich zusammengestellt, die die Schulter- und Nackenmuskulatur entspannen und auf Dehnung bringen sowie deine Augen entspannen. Du kannst sie auch zwischendurch am Arbeitsplatz ausführen.

 

Mini-Bewegungen in der Halswirbelsäule

  • Sitze aufrecht, stelle die Füße auf dem Boden auf und lege die Hände auf den Oberschenkeln ab oder lasse die Arme locker seitlich hängen.
  • Spüre dein Becken und dein Gesäß stabil auf deinem Stuhl, kreise ein paar Mal deine Schultern und lasse sie dann entspannt nach unten sinken. Beobachte für ein paar Atemzüge wie dein Atem kommt und geht.
  • Drehe den Kopf nun sanft nach rechts und links. Gehe dabei in deinem Bewegungsausmaß nicht an des Bewegungsende sondern mache nur etwa 70 % der Bewegung, die eigentlich möglich wäre. Verweile für ca. 2 - 3 Minuten in der Übung und bringe den Kopf dann zurück zur Mitte.
  • Bewege nun den Kopf sanft nach oben (als ob du Richtung Decke schaust) und nach unten (als ob du zum Boden schaust). Mache hier auch nur wieder ca. 70 % der Bewegung, die eigentlich möglich wäre und wiederhole für 2 - 3 Minuten. Bringe den Kopf dann zurück zur Mitte.
  • Neige nun den Kopf sanft mal zur rechten, mal zur linken Seite (als ob du dein Ohr Richtung Schulter bewegst). Bleibe dabei die Bewegung klein zu halten und wiederhole für 2 - 3 Minuten. Bringen den Kopf dann zurück zur Mitte und spüre nach.

 

Übungen zur Entspannung der Augenmuskulatur

  • Um die Augäpfel zu bewegen und die Augenmuskulatur aus ihrer starren Haltung zu lösen, suche dir einen Platz am Fenster oder im Raum, der es dir ermöglicht, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Gerne kannst du dabei auch den Blick verschwimmen lassen und gar nichts fixieren.
  • Bewege die Augäpfel von rechts nach links, im Kreis und beschreibe mit deinem Blick eine liegende Acht.
  • Reibe deine Handflächen aneinander und lege die angewärmten Handkuhlen über deine Augen. Lass die Wärme und die Energie der Hände auf dich wirken. Genieße die Dunkelheit und beobachte wie dies deine Augen entspannt.

 

Unterstützung durch reine, ätherische Öle

Eine große Unterstützung für angespannte Muskulatur kann ein ätherisches Öl mit Pfefferminze, Nelke und Wintergrün sein. Gebe diese Essenzen zusammen mit etwas Trägeröl in ein Fläschchen mit einem Roll-on-Aufsatz und trage es im Nacken oder auf den Schultern auf.

Pfefferminze kann zusammen mit etwas Wasser in eine Flasche mit Sprühaufsatz gegeben werden und auf das Gesicht aufgesprüht werden, um sich zu entspannen. 

Wenn die Kopfschmerzen bereits da sind, habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, mir Pfefferminzöl auf die Stirn, Schläfen und an der Nasenwurzel aufzutragen. Es hat mir tatsächlich schon einige Male eine Schmerzmittel erspart.

Wenn du dich im Alltag schnell verlierst und dich nicht gut spürst, kann dir dein Lieblingsöl helfen, eine Art “Anker” zu setzen. Das Aroma holt dich sofort in den Moment und zu dir zurück. Ich habe daher eigentlich immer mindestens ein Öl in der Handtasche.

Probiere die Übungen doch mal aus und lass mich wissen, wie es dir damit geht. Gerne kannst du mich auch bei Fragen kontaktieren oder wenn du mehr über die Wirkung ätherischer Öle wissen möchtest.

 

Herzliche Grüße

Tatjana

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0