Von innen nach außen - warum das nicht immer funktioniert.

Wenn das Leben uns durchrüttelt

“Wie innen, so außen” beschreibt die Tatsache, dass wir unser Glück (nicht vorwiegend) in unserer Außenwelt finden. Die wahre Glückseligkeit liegt in unserem Inneren. Ich stimme dieser Aussage grundsätzlich zu, jedoch gibt es Ausnahmen. 

Wenn die äußeren Umstände sehr belastend sind und/oder über einen längeren Zeitraum vorherrschen, kann die, bereits eventuell mühsam aufgebaute, innere Stabilität sehr stark herausgefordert werden. 

 

In unserem geliebten Zuhause ist im unmittelbaren Umfeld eine Veränderung eingetreten, die uns sehr stark in Form von Lärm beeinflusst hat. Hinzu kamen noch einige andere Tatsachen, die das Seelenheil von mir und meinem Mann sehr ins Wanken gebracht haben. In dieser Zeit waren einige Anteile von mir irgendwo abgetaucht. Ich konnte sie einfach nicht finden, nicht mal wahrnehmen. An der Veränderung der belastenden Situation zu arbeiten, im Alltag zu “funktionieren” und dabei gesund zu bleiben, hat sehr viel meiner Kapazität in Anspruch genommen. 

 

Frei gewordene Energie fließt in kreative Ideen

Nach mehr als 20 Monaten war es dann soweit, dass wir unser neues Zuhause gefunden haben, das uns Ruhe, Naturnähe, Selbstverwirklichung und Geborgenheit bietet. Ab der allerersten Nacht im neuen Heim habe ich nach langer Zeit wieder erfahren, was es bedeutet, wenn man einen tiefen und erholsamen Schlaf hat. Relativ schnell hatte ich viel mehr Energie im Alltag und kann seither meinen Alltag viel besser bewältigen. 

 

Etwa sechs Wochen habe ich benötigt, um mich wieder “fallen zu lassen” in meinem neuen Refugium und zu vertrauen, dass ich getragen werde von der Umgebung um mich herum. Ohne Störungen, die mich ständig von mir selbst ablenken und mich zermürben. Seit einigen Wochen ist die Kreativität wieder erwacht, die so lange abgetaucht war. Es war einfach kein freier Raum, kein sanftes Fließen und kein sprühender Funke für kreative Gedanken vorhanden. Seit wir die äußeren, belastenden Umstände verändert haben, heilt etwas in mir und der aufgestaute Groll ist von Zuversicht, Ruhe und Freude ersetzt worden.

 

Konditionierte Muster erschaffen Situationen, die zur Auflösung einladen

Es ist wahr, dass uns bestimmte Themen im Leben immer wieder begegnen, wenn wir sie nicht anschauen und bearbeiten. Der Ärger im Büro mit der dominanten Kollegin tritt höchstwahrscheinlich am neuen Arbeitsplatz ähnlich wieder in Erscheinung, wenn wir nicht in der Situation genau hinschauen, unseren Anteil daran erkennen und Schritte in die Heilung gehen. Ich kann jedoch niemals die andere Person verändern - immer nur mich. So war es mir in meiner Situation zwar möglich, meinen Groll und meine Haltung zu erkennen, die die Situation für alle Beteiligten nicht vereinfacht hat. Jedoch konnte ich an der Tatsache selbst nichts verändern, da dieser Anteil bei der anderen Person lag. 

Manchmal müssen wir dann einfach gehen, um Umstände zu erschaffen, die uns wachsen und gedeihen lassen. Und manchmal gibt uns das Leben auch einen Schubs, damit wir an den Platz rücken, wo der nächste Wachstumsschub auf uns wartet.

 

Was Du tun kannst, um Dich wieder zu Dir selbst zu bringen

Fakt ist, dass ich in diesen mehr als 1,5 Jahren sehr stark von meiner Lebensweise profitiert habe. Die bereits vorhandenen Routinen, meine Meditations- und Yogapraxis, meine Ernährungsweise und die Bereitschaft, mich immer wieder zu entwickeln, haben mich sehr stark in dieser Zeit gestützt, in der mein innerer Akku auf Notstrom lief. Natürlich gab es auch sehr viel Ablenkung in Form von Serien und Filme streamen, lesen, Unternehmungen mit Freunden und Trostessen. Es gibt Tage, da sind wir emotional überlastet und ich finde, Kompensation ist dann auch mal angemessen, wenn es dazu führt, dass wir uns hinterher ausgeglichener fühlen. Es sollte allerdings nicht zur Gewohnheit werden. Nach dem Motto: Da ist ein unangenehmes Gefühl = Griff zur Chipstüte.

 

Wenn Du Dich sehr durch äußere oder innere Umstände belastet fühlst, gibt es einige Dinge, die Du tun kannst, um wieder bei Dir anzukommen. 

 

Probiere mindestens eines dieser 10:

  1. Sitze, atme ruhig und lasse das unangenehme Gefühl kommen. Es bleibt keinesfalls und es verändert sich. Vielleicht kannst Du es ganz aufmerksam beobachten und schauen, wie es sich durch deinen Körper bewegt. Du bist in Sicherheit - es wird Dir nichts passieren.
  2. Suche Dir ein Video einer Mini-Yogasequenz auf YouTube (oder irgendwo anders), die Dich aus dem Kopf in den Körper bringt, Dich jedoch nicht überfordert.
  3. Lade Dir eine Meditations-App auf Dein Handy. Es gibt viele richtig gute Meditations-Apps, die auch für Anfänger geeignet sind. Einige bieten kostenlose Leistungen an und einige werden sogar von der Krankenkasse bezuschusst. 
  4. Iss möglichst frische und unverarbeitete Lebensmittel. Das stützt Dein Immunsystem, das in stressigen Zeiten ohnehin gefordert wird.
  5. Lass’ Fünfe gerade sein! Die Wohnung muss nicht perfekt aufgeräumt und geputzt sein, wenn das Leben Dir gerade schon viel zumutet. Wenn Du andere besuchst, nimmst Du vermutlich nicht mal wahr, wie aufgeräumt es dort ist oder es ist Dir egal. Genauso ist das, wenn jemand Dich besucht.
  6. Mache eine Liste mit Dingen, die Du so richtig gerne tust und die Dir Freude bringen. Tue so viele Dinge dieser Liste, so oft wie möglich.
  7. TANZE!!! Wenn Du ungestört bist oder auch wenn Du jemanden bei Dir hast, mit dem Du Dich wohlfühlst, mache laut Deine Lieblingsmusik an und tanze. Du kannst ganz viel ungute, aufgestaute Energie loswerden und fühlst Dich hinterher garantiert befreiter und glücklicher.
  8. Schreibe Deinen Frust nieder in einem Tagebuch oder noch besser: Schrei ihn raus. Funktioniert super im Auto. Es macht auch sehr viel Spaß, ein großes Kissen durch den Raum zu treten und den Frust daran abzureagieren. Das reagiert auch nicht so empfindlich darauf, angeschrien zu werden ;-)
  9. Gehe so oft wie möglich raus in die Natur. Lade die Akkus bei einem Spaziergang im Wald oder Feld wieder auf und erfreue Dich an der Natur, die Dich umgibt. Das bringt Dich sehr gut zu Dir selbst.
  10. Mein Klassiker unter den Tipps darf hier auch nicht fehlen: Führe ein Dankbarkeits-Tagebuch. Schreibe jeden Abend mindestens 3 Dinge auf, für die Du an diesem Tag dankbar bist. Sei der Tag noch so schlecht, es gibt immer Dinge, für die es sich lohnt dankbar zu sein. Und Dankbarkeit ist der größte Transformationshebel. Aus einem Gefühl der Dankbarkeit, kreierst Du - zusammen mit dem Universum - noch viel mehr Dinge, für die es sich lohnt dankbar zu sein.

 Ich freue mich, wenn mein Artikel dazu beiträgt, dass Du aus der Abwärtsspirale aussteigen kannst und mehr gute Energie in Dir fühlen kannst.

 

Alles Liebe

Tatjana

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